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Persönliche Erfahrungen mit dem Spielzeug der Firma August Ottenjann aus Oldenburg i/O

 

Die erste Bekanntschaft mit Ottenjann war ganz unspektakulär die Identifizierungsanfrage für einen Blech-Personenwagen der Spur 0 in einfacher Bauweise, rot lithografiert mit dem Firmenzeichen “ OJA“ und der Firmenmarke „oAo“ auf der Stirnseite. Der Herausgeber des TinToy Magazins, Dieter Käßer hatte den Wagen in seiner eigenen Sammlung gefunden und konnte einen Hersteller nicht identifizieren. Daher in Heft Nummer 1 vom November 1995 diese Anfrage unter der Rubrik „Bestimmungsservice“. Das Interesse war geweckt. 

Zu dieser Zeit war der Chronist bereits als freier Autor für das Tin Toy Magazin tätig.

Die erste und einzige Antwort kam ein Jahr später und wurde im TinToy Magazin Nummer 1 1996 veröffentlicht. Es hatte sich Herr Lothar Witthaus aus Oldenburg mit einer Erklärung und einem Foto gemeldet. Er hatte 1991/ 92 eine Ausstellung in Oldenburg mit den nach seinem Wissen von Albert Ottenjann, Oldenburg stammendem Material bestückt, einer roten Stromlinienlok und einigen Wagen in der Spur 0 mit eben diesen Firmenzeichen. Eine Zusammenfassung dieses Kenntnisstandes ohne neue Erkenntnisse erschien noch einmal in der Spielzeug Revue Oktober/ November 1998. Hier jetzt als "Notspielzeug" betitelt.

Dann begann ein langer ‚Dornröschenschlaf‘ bis 2014. Reinhard Schiffmann, Herausgeber bekannter Sammlerkataloge hatte in seinem Sonderband 13 über einfache Blechbahnen auch Ottenjann erwähnt. Er hatte etwas genauer recherchiert und die verschiedenen, bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Firmenzeichen zeitlich zugeordnet. Das ganze wird jetzt der Firma Oldenburger Blech –und Metallwaren-Fabrik August Ottenjann zugeordnet.

Bei dem, in Sammlerkreisen sehr beachteten Tinplate Forum in Schwäbisch Gmünd 2016, hielt Ralf Ommer ein Referat über Ottenjann, bei dem auch ein neuer Fund, eine B Lok, vorgestellt wurde. 2017 hat Klaus-Dieter Wenzel die Causa Ottenjann in seinem Referat aufgegriffen und noch mal alles Bekannte zusammengefasst. Zusätzlich hat er zu der Firmengeschichte geforscht und da wird man wohl in Zukunft noch einiges zu erfahren.

Im Herbst 2017 erhielt das Hessische Puppen –und Spielzeugmuseum in Hanau Wilhelmsbad die Schenkung von zwei Spielzeugautomobilen. Das waren die Blechkarosserie eines Hudsons von der Firma Günthermann aus den 1950er Jahren und ein roter Lastwagen, teils aus Blech und aus Plastik. Bei einer Besprechung mit der Museumsleitung wurden die Modelle von Kurator Joachim Wiebel kurz zur Kenntnis gebracht. Für das rote Auto war der Hersteller nicht zweifelsfrei festzustellen. Der Kurator hat auf die Markierung auf der Bodenplatte und ein Symbol auf der Motorhaube aufmerksam gemacht. Bei den Buchstaben „OJA V 8“ auf der Bodenplatte war dem anwesenden Chronisten die Herkunft klar. OTTENJANN! Auch das Firmenzeichen auf der Motorhaube war das der späteren Produktionszeit der Firma Ottenjann. Das war der lange gesuchte Nachweis einer weiteren Spielwarenproduktion in den 1960er Jahren. Herr Wenzel hatte schon in seinem Referat die Wahrscheinlichkeit einer größeren Produktpalette für gegeben gehalten. Jetzt war der Beweis geliefert. Um dem großen Kreis der Interessenten die neue Nachricht zu unterbreiten, veröffentlichte der Chronist einen Beitrag im nächst verfügbaren Magazin Altes Spielzeug. Das war im Januar 2018. Seitdem haben sich zahlreiche Nachfragen ergeben.  

Am schönsten wäre es, wenn sich durch die Veröffentlichung angeregt in Sammlungen und Museumsbeständen weitere Nachweise für die Ottenjann Produktion finden würden.

 

 

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